Offizier werden und bei der Bundeswehr studieren
Die Bundeswehr gehört zu den größten Arbeitgebern im öffentlichen Dienst. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Thema Ausbildung eine große Rolle spielt. Neben zahlreichen Möglichkeiten, eine Ausbildung oder ein Studium im zivilen Bereich zu absolvieren, beginnen jedes Jahr rund 1.800 junge Frauen und Männer im Rahmen ihrer Offizierausbildung Link öffnet sich in neuem Fensterein Studium bei der Bundeswehr. Denn neben der militärischen Ausbildung und einer Führungspersönlichkeit zählt auch fachliche Expertise und eine umfassende wissenschaftliche Bildung.
Auch Sarah hat sich für diesen Weg entschieden. Seit 2015 ist sie bei der Bundeswehr und gewährt dir einen Einblick in ihr Studium.
„Hallo, ich bin Sarah und 23 Jahre alt. Seit Juli 2015 bin ich bei der Bundeswehr. Nach meiner Grundausbildung und dem Offizieranwärterlehrgang habe ich die ersten zwei Jahre in Hammelburg gedient. Im Oktober 2018 begann dann mein Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in München. Ich gehöre zum Organisationsbereich SanitätsdienstLink öffnet sich in neuem Fenster. Nach meinem Studium werde ich dort in der Verwaltung des Organisationsbereichs zuständig sein. Zu meinem Aufgabenbereich gehören dann vielfältige administrative sowie organisatorische Tätigkeiten, zum Beispiel in den Bereichen Personal, Materialbeschaffung und Finanzen. Ich werde somit den Ärztinnen und Ärzten den Rücken freihalten, damit diese sich ganz auf ihre medizinische Arbeit konzentrieren können.
Studium
Die meisten der über 50 Studiengänge werden an den Bundeswehruniversitäten in Hamburg und München angeboten. Einige Fachbereiche, wie Medizin, Pharmazie oder internationales Logistikmanagement werden aber auch an zivilen Hochschulen studiert. Ich studiere an der Bundeswehr Universität in München. Unser Studium ist in drei Trimester pro Jahr und nicht wie an zivilen Hochschulen in zwei Semester unterteilt. Dadurch ist es im Vergleich zu einem zivilen Hochschulstudium kürzer. Die kompaktere Stoffmenge können wir aber dadurch ganz gut bewältigen, dass wir uns voll auf das Studieren konzentrieren können und überwiegend in Kleingruppen studieren. Dadurch haben wir einen engeren Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten.Das Ziel meines Studiengangs Wirtschafts- und Organisationswissenschaften ist es, die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um wirtschaftliche Fragestellungen zu erkennen, zu verstehen und mit wissenschaftlichen Methoden analysieren und lösen zu können. Im ersten Studienjahr haben wir uns dazu unter anderem mit den Grundlagen von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre, Recht sowie Mathe und Statistik befasst. Ich bin bereits im zweiten Studienjahr, das mit einem Pflichtpraktikum von vier Wochen abschließt. Ich werde meines im Personalbereich machen.
So wohne ich
Die meisten von uns wohnen auf dem Campus. So auch ich. In unseren ,Stuben' können wir in Ruhe lernen und uns auf Prüfungen vorbereiten. Wer lieber in Gruppen lernt, kann die Gemeinschaftsräume nutzen oder in die Bibliothek gehen. Der gemeinschaftlich genutzte Wohnbereich des Hauses besteht aus zwei Küchen und einer Art Lounge-Bereich. Auf dieser sogenannten Wohnebene treffen wir uns zum gemeinsamen Kochen, Filme schauen und manchmal auch für Events. Dort gibt es sogar eine kleine Bar, in der wir uns öfter mal mit Studentinnen und Studenten anderer Jahrgänge austauschen können. Die aus den älteren Jahrgängen haben oft hilfreiche Tipps zum Studium oder dem Leben an der Uni.Mein Alltag als Studentin
Der Studiengang ist in Vorlesungen und Übungen gegliedert, welche in Hörsälen abgehalten werden. Trotzdem wird ein hohes Maß an Selbstorganisation von uns gefordert. Das ist nicht immer einfach, aber mit der Zeit habe ich Routinen entwickelt. Mein Auftrag heißt ,Studium'. Trotzdem bin ich auch Soldatin und muss neben dem Studium meinen Soldatenpflichten nachkommen. Regelmäßig muss ich unter anderem die Erste-Hilfe-Ausbildung auffrischen und einen Sporttest ablegen. Hierfür ist meist der Mittwochnachmittag vorgesehen. Trotz allem bleibt aber immer noch genug Zeit für Freizeitgestaltung.